Edelstein-Massagen - Michael GiengerAmethyst

Berühren und berührt werden

Massieren und massiert werden zählt zu den schönsten Dingen unseres Lebens. Wer genießt es nicht, einmal nichts tun zu müssen, außer sich vertrauensvoll den Händen eines Masseurs oder einer Masseurin hinzugeben und sich Gutes tun zu lassen. Doch Massagen zu geben, ist nicht weniger schön. Sich dem anvertrauten Menschen hinzuwenden, sein Bestes zu geben und zu sehen, dass es gut tut und Wohlbefinden verschafft. Was will man mehr?

Massieren bedeutet Berühren (arabisch >>massa<< = >>berühren<<). Und Berührung ist etwas, nach dem wir uns im Grunde alle sehnen. Es ist die Grundlage jeglichen Kontaktes, jeglicher Gemeinschaft, jeglichen Austauschs. Schon ein Blick kann berühren, ein Wort oder eine Geste. Doch der unmittelbare Hautkontakt ist nach wie vor etwas ganz Besonderes. Leider wird diese Art der Berührung immer seltener, da wir vermeintlich nicht genug Zeit dafür haben oder nicht so recht wissen, wie, oder schon gar nicht auf die Idee kommen, körperliche Berührung, mit anderen Menschen außer unseren allernächsten auszutauschen.

Doch eine Welt ohne Berührung wäre eine ärmere Welt. Eine Welt, in der viele Menschen sich trauen, sich gegenseitig zu berühren, dagegen eine reiche Welt voller Kontakt, Mitgefühl und Verständnis. In meiner früheren Praxis als Shiatsu-Masseur habe ich immer wieder festgestellt, dass ich Menschen, die ich einmal massiert hatte, zu mögen begann. Und dass bei regelmäßigen Massagen stets das Verständnis füreinander wuchs, egal wie unterschiedlich wir im Denken, Tun und Leben auch sein mochten. >>Gabe und Gegengabe begründet Freundschaft, wenn sonst nichts entgegensteht.<< So steht es in der isländischen Edda. Und gibt es eine schönere Gabe und Gegengabe, als das gegenseitige Berühren?

Kein Wunder also, dass Massagen heilsam sind. Heilsam nicht nur für den Körper sondern auch für Seele, Verstand und Geist. Berühren und berührt werden betrifft uns immer als ganzes Wesen – jede Massage ist daher eine ganzheitliche Heilkunst. Eine Heilkunst übrigens, die jeder Mensch anwenden kann! Denn das Wesentliche an der Massage ist nicht die Technik, sondern die Hinwendung zum oder zur Anderen, zu unserem Gegenüber. Die Absicht, Gutes zu tun, Wohlbefinden zu verschaffen und zu heilen. Wenn wir uns dieser Art der Hinwendung öffnen, wissen unsere Hände meist ganz von alleine, was gut tut und was zu tun ist. Ob wir dann ganz genau den Anweisungen des Lehrbuchs folgen, ist sekundär, denn wichtiger als das, was wir tun, ist wie wir es tun.

Wir möchten Sie mit diesem Buch in eine besondere Welt der Massage entführen – in das Massieren mit Edelsteinen. Steine zum Massieren? Vielleicht zunächst eine befremdliche Vorstellung, betrachten wir Steine doch oftmals als hart, schwer und kantig – aber Sie werden sich wundern, wie >>weich<< Steine sein können, wie sanft sie mit unserer Haut und unserem Körper umgehen und welche Leichtigkeit sie uns verschaffen können. Edelstein-Massagen verbinden die Vorzüge des Massierens, die intensive Berührung, mit den Vorzügen der Steinheilkunde, der harmonisierenden Heilkraft der Steine. Daraus ergeben sich sanfte, aber wirkungsvolle Heilweisen – in unterschiedlichster Art.

Je nach dem, wie wir die Steine anwenden, können wir mit ihnen auf verschiedensten Ebenen wirken: Körperlich, feinstofflich, seelisch, geistig – letztendlich ist Rosenquarzdas Resultat immer ganzheitlich, doch jede Massage hat einen anderen Zugang. Sinnbildlich gesprochen, verwendet jede eine andere Tür zu uns und unserer inneren Welt. Daher freue ich mich sehr über die vielen verschiedenen Beiträge zu diesem Buch. Es ist sehr schön, dass Ursula Dombrowsky, Ewald Kliegel, Gabriele Simin, Rainer Strebel und Hildegard Weiss sich bereiterklärt haben, ihre selbst entwickelten oder weiterentwickelten Massageformen mit Edelsteinen hier vorzustellen. In der jungen Geschichte der modernen Steinheilkunde sind tatsächlich sehr interessante und vielseitige Techniken entstanden.

Außerdem möchte ich gerne Marco Schreier danken, der den Anstoß zu diesem Buch gegeben hat und uns tief in die Steinvorräte greifen ließ. Ebenso gilt mein Dank Sabine Schneider-Kühnle für die Begleitung des Projekts; meinem Verleger Andreas Lentz für die Bereitschaft, dieses Buch quer zu allen Terminplänen zu veröffentlichen: Fred Hageneder für das Fingerspitzengefühl bei der Gestaltung; Stefan Fischer für die Vermittlung von Michaela und Stefen; Franca Bauer, Gabriele Simon, Dagmar Fleck und Erik Fey für ihre besten Massagesteine sowie Ewald Kliegel und meiner Frau Anja Gienger für ihren Einsatz beim Massieren vor der Kamera. Danken möchte ich Eva-Lenz Kurz für die Assistenz im Studio sowie Stefen Kieltsch und Michaela Wersebe für ihr Mitwirken als Fotomodell – Michaela insbesondere für alle Geduld, Ausdauer und hervorragendes Talent. Doch dieses Buch wäre nicht, was es ist, ohne den professionellen Blick von Ines Blersch, der es immer wieder gelingt, wirklich zauberhafte Fotos zu kreieren. Für die langen Jahre guter Zusammenarbeit ein ganz herzliches Dankeschön!

Wir möchten Sie nun, liebe Leserin und lieber Leser, dazu einladen, jene Edelstein-Massagen, die Sie ansprechen, einfach einmal auszuprobieren. Nutzen Sie die Gelegenheit für einen schönen Austausch mit Ihrer Partnerin oder ihrem Partner, mit FreundInnen und Bekannten – oder verwenden Sie die Edelstein-Massagen in ihrer Massage- oder Naturheilpraxis, wenn Sie selbst in einem Heilberuf tätig sind. Unsere bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv: Edelsteinen geben den Massagen einen weiteren Heilaspekt, und die Massagen verschaffen uns ein intensiveres Erleben und Wirken heilkräftiger Steine.

Ob professionell oder privat: Probieren Sie es aus, denn es gibt – wie gesagt – kaum etwas Schöneres als berühren und berührt zu werden. Auch zwischen Mensch und Stein …

Quelle: Michael Gienger – Edelstein-Massagen