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Eiweiß, auch Protein genannt, ist das Hauptbaumaterial des menschlichen Organismus. Hauptbaustein des Eiweißes sind die Aminosäuren. Enthalten ist Eiweiß in jeder lebenden Körperzelle. Haut, Muskeln, Haare, Augen, aber auch innere Organe wie Herz, Lunge, Gehirn und Nerven enthalten Eiweiß, auch in Bestandteilen des Blutes (Antikörper, Hormonen, roten Blutkörperchen), Knochen und Knorpeln kommt es vor.
Bezogen auf sein Körpergewicht, besteht der Mensch zu 20 bis 22% aus Eiweiß, das entspricht etwa 12 bis 14 kg. Täglich werden etwa 200 bis 400 g Körpereiweißstoffe abgebaut und neu wieder aufgebaut. Das entspricht bis zu 500 g Aminosäuren. Durch diese Umbauvorgänge entstehen täglich Eiweißverluste von bis zu 17 g, die durch Nahrungseiweißstoffe ersetzt werden müssen.
Die empfohlene Zufuhr für Eiweiß liegt etwa bei 0,8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Für Erwachsene werden dementsprechend für Männer (bei 70 kg Körpergewicht) pro Tag 55 g und Frauen (bei 60 kg Körpergewicht) 45 g Eiweiße im Ma
gen-Darm-Trakt in ihre Bausteine, die Aminosäuren, zerlegt. Eiweiß ist ein teurer Brennstoff, der im Organismus nicht vollständig abgebaut wird, sondern nur bis zur Stufe des Harnstoffs. Es verbrennt also ineffektiv und hinterlässt Rückstände. Bei der Verdauung von Eiweiß wird im Körper aus Stickstoff Ammoniak gebildet. Es wird entgiftet über die Leber, die es in Harnstoff und Harnsäure verwandelt. Dadurch steigt die Harnsäurebildung. Angehäufte Harnsäure kann zu Ablagerungen und damit zu Arthritis führen, da sich die Harnsäure im Körper im Körper nur schwer lösen lässt.
Eine bedarfsgerechte Eiweißzufuhr bewahrt den Körper vor einer Eiweißüberlastung und davor, dass körpereigenes Eiweiß abgebaut wird. Die Proteine, die der Körper benötigt, bestehen aus 22, die die kleinsten Bausteine der Eiweißstoffe bilden. Der Mensch kann acht der 22 Aminosäuren nicht selbst synthetisieren, sie müssen daher mit der Nahrung zugeführt werden. Diese acht essenziellen Aminosäuren müssen in unterschiedlichen Mengen im Organismus vorhanden sein, damit der Körper die Proteinsynthese (Abbau von körpereigenem Eiweiß) durchführen kann. Fehlt eine Aminosäure, auch nur vorübergehend, dann fällt die Proteinsynthese auf einen niedrigen Grad oder hört ganz auf.
Hanfsamen ist ein hochwertiger Eiweißträger, der als einziges Lebensmittel alle acht essentiellen Aminosäuren in einer guten Kombination enthält. Es genügen daher 30 bis 60 g, um die biologische Eiweißwertigkeit einer Kombination, z.B. mit Brot oder Gemüse und Salaten zu erhöhen.
Quelle: Das Biohanf-Kochbuch von Friedrich Pinteritsch
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